So hart ist die Arbeit im Porno-Geschäft
Pornografie ist buchstäblich überall: Das Internet ist voll mit den aufregenden Filmen, die die meisten dann doch lieber alleine oder mit ihrer Partner_in ansehen. Statistiken von netzsiger.de zeigen: 35 Prozent des Datenverkehrs im Internet haben ei
- Apr 01 2020
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Pornografie ist buchstäblich überall: Das Internet ist voll
mit den aufregenden Filmen, die die meisten dann doch lieber alleine oder mit
ihrer Partner_in ansehen. Statistiken von netzsiger.de zeigen: 35 Prozent des
Datenverkehrs im Internet haben einen pornografischen Inhalt.
Wer es wie Dirty
Tina in der Szene zu Star geschafft hat, hat Fans, wird auf Conventions
gebucht und verdient eine Menge Geld. Aber das Geschäft ist fordernd.
Ist Pornodarsteller ein Traumberuf?
Das Klischee sagt: Pornodarsteller ist ein Traumberuf für
Männer – denn Pornodarsteller werden schließlich dafür bezahlt intensiven Sex
mit schönen Frauen zu haben. Auch junge Frauen reizt eine Karriere im
Pornogeschäft. Hofiert werden wie sonst nur Supermodels oder Prinzessinne und
in kurzer Zeit viel Geld verdienen, klingt verlockend.
Die Anforderungen an einen Darsteller_in im Pornogeschäft
sind vor allem körperlicher Natur – im Casting kommt es nicht in erster Linie
auf das schauspielerische Talent an. Stattdessen werden die Körper der
Darsteller betrachtet. Wie groß ist der Penis des Mannes, wie groß die
Oberweite der Frau?
Was viele, die von einer Karriere als Pornodarsteller
träumen nicht bedenken: Es handelt sich um schwere, körperliche Arbeit. Denn
vom gemeinsamen Spaß zu zweit, bleibt bei einem Drehtag nicht viel übrig. Denn
vor der Kamera geht es nicht um Sex und schon gar nicht um Spaß. Denn die
Darsteller_innen haben eine Leistung abzuliefern: es geht um die Inszenierung
von Sex.
So anstrengend ist ein Porno-Dreh
Wer sich erfolgreich als Darsteller_in bewähren möchte, der
muss mehr zum Dreh mitbringen, als nur Spaß an Sex und Leidenschaft. Außerdem
brauchen Darsteller eine große Ausdauer. Drehtage von vier Stunden sind keine
Seltenheit – eine Herausforderung für Männer und Frauen gleichermaßen. Leider
bestehen keine Studien, wie viel Gleitgel für einen durchschnittlichen Porno
benötigt werden.
Teilweise stehen besonders die Darsteller unter großem
Druck. Denn teilweise werden weder die Darsteller_innen noch das Filmteam
bezahlt, wenn der Mann am Ende keinen Samenerguss vor der Kamera haben kann.
Nicht nur lastet der Verdienst aller Beteiligten auf den Schultern des
Darstellers, sondern auch die Gewissheit, dass seine Karriere als Darsteller im
Pornogeschäft beendet wäre, bliebe die Ejakulation aus.
Während Darstellerinnen auf ihre Herausforderung mit viel
Gleitgel reagieren, verwandeln sich Männer mit Medikamenten wie Viagra in
allzeitbereite Maschinen. Dem „Stern“ berichtete ein Darsteller gegen Ende
seiner Karriere bis zu vier Tabletten Viagra für einen Dreh genommen zu haben.
Um Geld zu verdienen, musste er große gesundheitliche Risiken in Kauf nehmen.
Gewalt am Set
Pornografie lebt zu großen Teilen davon, Sexualpraktiken zu
präsentieren, die im normalen Leben selten sind. Gewaltdarstellungen und
erniedrigende Praktiken im Porno sind daher nichts Seltenes. Häufig handelt es
sich dabei um einvernehmliche Arbeit professioneller Darsteller_innen.
Doch nicht nur neue Darstellerinnen, die ihre Karriere im
Pornogeschäft nicht riskieren möchten, überwinden sich zu Praktiken, denen sie
selbst ablehnend gegenüberstehen. Es gibt Berichte von Vergewaltigungen am Set,
auch an etablierten Darstellerinnen. Oft seien vorher besprochene Grenzen beim
Dreh durch Darsteller und das Filmteam überschritten worden, ohne das auf
Proteste reagiert wurde. Darstellerinnen konnten sich auch nicht zur Wehr
setzen.
Die Arbeit im Pornogeschäft sieht glamourös aus – ist aber
ein Knochenjob, der allen Beteiligten Höchstleistungen abverlangt – mit Spaß
haben Pornos für die Darsteller_innen nichts zu tun.